Kunstwerk des Jahres 2008

Das Grabmal des Heinrich Schaub

Die Wandstelle No.105 auf dem Leipziger Südfriedhof erwirbt im Januar 1909 der Leipziger Kaufmann Heinrich Schaub.

Schaub beauftragt den bedeutenden Leipziger Architekten Emil Franz Hänsel mit dem Entwurf eines Grabmales und dieser schafft nun diese monumentale Anlage im strengen Stil des Klassizismus aus poliertem Granit mit mäanderbandgeschmücktem Abschluss – die Ausführung liegt in den Händen des Leipziger Bildhauers Otto Wutzler.

Der künstlerische Höhepunkt der Gesamtanlage ist die bronzene Plastik eines knienden Jünglings vor einer Scheintür, die auf das ewige Reich der Toten hinweist. Dieses Werk des Grazer Bildhauers August Rantz erhielt einst auf der Weltausstellung in St. Louis eine Goldmedaille.

Das Nutzungsrecht der Wandstelle No. 105 ist kürzlich erloschen und kann neu erworben werden – dieses eindrucksvolle Grabmal, das zu den schönsten Werken auf dem Südfriedhof gehört, kann ein künftiger Erwerber der Grabstätte im Rahmen einer Patenschaft für sich nutzen. 

Die Lage der Grabstätte Schaub finden Sie auf der Karte des Südfriedhofs Leipzig .

Die Bilder von Bernd H.und Monika Becker zeigen die Wandstelle und deren besorgniserregenden Zustand in einer Momentaufnahme vom 11.Oktober 2008, da Mitglieder der Paul-Benndorf-Gesellschaft das Grabmal von Sträuchern und Bäumen befreiten. Da die Kupferabdeckung vor vielen Jahren bereits gestohlen worden waren, hatten Birkensamen keine Probleme, sich zu armdicken Stämmen zu entwickeln. Die können über die Jahre auch zentnerschwere Gesteinsblöcke zum Kippen bringen. Die kupferne Haut des Jünglings lieferte zwar das Patina für unsere Internetstartseite, bedarf aber einer dringenden Restaurierung durch eine Fachwerkstatt.